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Kostenlose Software für die Schule

[Wichtige Hinweise zu den Lizenzen] · [Wo gibt es kostenlose Software]
Software-Liste : [Betriebssysteme], [Anwendungen], [Sicherheit]

Der folgende Artikel ist die Ergänzung zu einem Vortrag, denn ich für Schulleiter der WTEO halte. Es geht dabei darum, die Rechtslage für den Schulleiter zu klären, der freie Software nutzt. Dieser Artikel ist die Zusammenfassung einer Recherche zur aktuellen Rechtslage (Stand: Ende 2014), stellt aber keine Rechtsberatung dar. Leider ist das Thema sehr komplex und sowohl Rechtsprechung als auch Gesetzgebung entwickeln sich noch. Wem von der rechtlichen Seite Ärger droht, der sollte mit diesem Artikel zum Fachanwalt gehen und sich entsprechend aufklären lassen.

Inhalte und Ziele des Vortrages

In dem -hier nicht vollständig wiedergegebenen Vortrag- geht es um folgende Punkte:


Wichtiger Hinweis zu den Lizenzen

Lizenzbedingungen können sich ändern. Manche Software ist erst einmal frei erhältlich und wird dann mit Rückmeldungen der Anwender verbessert, bis sie alle wichtigen Funktionen fehlerfrei ausführt. Dann erhöhen die Entwickler meist die Versionsnummer und die Software wird nicht mehr als Freeware angeboten.

Deshalb sollte jeder vor dem Download und auch noch einmal während der Installation prüfen:

Nach dem Download sollte man ebenfalls die Lizenzbedingungen aufmerksam lesen und vor allem nach Hinweisen auf Spywareoder andere unerwünschte Beigaben suchen.

Wichtig:

Wo gibt es kostenlose Software?

Nach meiner Meinung bietet der Server der c't (Heise Verlag) eine sehr zuverlässige Quelle für freie Software.

Wenn Heise die Software selbst zum download anbietet, wird sie vorher mit zahlreichen Virenscannern überprüft. ie Programme sind meist ordentlich kategorisiert und nach verschiedenen Betriebssystemen aufgeteilt. Auch hier sollte mein Hinweis zu den Lizenzen berücksichtigt werden, denn Heise hat inzwischen tausende von Programmen, so dass auch die es schwer haben, Lizenzänderungen überhaupt mitzubekommen.

Software-Liste

Die hier vorgestellte Software ist -nach dem Stand der Erhebung- für private und meist auch gewerbliche Zwecke kostenlos.

Betriebssysteme

Grundsätzlich sollte man das Betriebssystem mit dem Rechner kaufen, der Nachkauf ist meist zu teuer. Auf PC's hat sich als Beigabe Windows durchgesetzt - für Ausbilder, die in der Regel keine PC-Freaks sind, macht es derzeit keinen Sinn, andere Betriebssysteme zu empfehlen. Vor allem, wenn neueste Hardware laufen soll, sind die Treiber zuerst für Windows verfügbar und nur wenige Hersteller liefern standardmäßig auch Treiber für Linux oder andere Systeme mit.

Einige PC-Hersteller haben ein interessantes Geschäftsmodell: Statt einer ungeliebten Windows-Version (z.B. Windows 8) verkaufen sie einen Rechner mit einer Windows-8-Professional-Lizenz, die ganz legal zu Windows 7 Professional downgegraded und installiert werden darf.

Aber wenn der Rechner älter ist oder ein veraltetes oder gar kein kein Betriebssystem hat, oder wenn Spezialaufgaben wie Web- und Mailserver, Firewall, Proxy, Backup oder Fileserver zu erledigen sind, dann sollte man sich mit diesen Systemen beschäftigen:

Interessant sind auch die Live-CD's oder Live-DVD's für Linux. Diese Systeme booten direkt von CD/DVD und verändern die Festplatte nicht. So kann man die ersten Schritte mit Linux probieren und sich an das System gewöhnen, ohne große Arbeit und ohne das alte System zu verändern.

Anwendungssoftware

Sicherheit

Die Sicherheitsrisiken des Internet Explorers und von Outlook sind hinlänglich bekannt, ich halte es daher für eine gute Idee, etwas anderes zu nutzen. Das freie Mozilla-Projekt bietet hier gleich mehrere Alternativen:

Wer nur einen Browser oder nur einen Mailclient braucht, sollte zu den Firefox oder Thunderbird greifen, wer lieber alles zusammen haben möchte, ist mit Seamonkey besser bedient.

Nach der Installation von Firefox sollte man auf addons.mozilla.org einige wichtige Plugins laden, die Werbung und vor allem Malware besser unter Kontrolle haben, als es ein Firefox alleine kann. Für die wichtigsten Addons halte ich:

Insbesondere NoScript und Request Policy sind ein schönes Doppel, denn Request Policy lässt die Verbindung zu Werbeservern erst gar nicht zu, und wenn sie dann doch erlaubt wird, wirft sich NoScript den JavaScripts in den Weg.

Wegen Namensähnlichkeiten sollte bei meinen Empfehlungen vor der Installation immer der Name des Addons und des Autors verglichen werden, so mancher fremde Plugin-Autor möchte in unredlicher Weise vom Ruf dieser Plugins durch eine ähnliche Benennung profitieren.

Leider haben diese Plugins auch schwere Nebenwirkungen: Zahlreiche Webseiten müssen erst einmal Stück für Stück freigeschaltet werden, beispielsweise Videos von Privatsendern, deren werbetrailer von Adblock gesperrt wird. Doch das ist der Preis, denn immer mehr Webseiten setzen auf unnötige, gefährliche oder sinnlose Gimmicks. Da in den letzten Jahren auch Werbeserver von Hackern gekapert werden und zur heimlichen Auslieferung von Schadprogrammen genutzt werden, sind Werbe- und Skriptblocker nicht Schutz gegen Belästigung und das Ausspionieren/Tracking der Werbeindustrie, sondern inzwischen ein notwendiges Sicherheitsextra!

Eine weitere Maßnahme ist die Überprüfung der Einstellungen von Firefox. Einige Einstellungen können über das Menü vorgenommen werden:

  1. Leere Tabs laden Werbung nach. Dies kann sofort mit dem Zahnrad oben rechts im Tab abgestellt werden

  2. Bei den Suchmaschinen kann man Google, Bing & Co. auch durch eigene ersetzen, wie z.B. Startpage.

  3. Privates surfen wählen und Cookies nur vom Erstanbieter zulassen, die beim Schließen des Browsers gelöscht werden.

  4. Das automatische Cache-Management wird ausgeschaltet und die Cache-Größe auf 0 gesetzt. Die Zeiten, in denen ein Browser-Cache das surfen beschleunigte, sind angesichts der hohen Download-Raten, Sicherheits-Addons und Virenscanner-Prüfungen vorbei, er nutzt also mehr den Werbetreibenden und schadet der SSD, wenn Firefox seinen Cache darauf speichert.

  5. Ob man Webseiten blockieren soll, wenn sie als attackierend oder Betrugsversuch gemeldet wurden, ist eigentlich klar. Versteckt ist allerdings der Mechanismus dahinter: Jede, wirklich jede Webseite wird an Google verschickt, bevor sie der Browser anzeigt. Dass die Seite nur als verschlüsselter Hash an Google geht, hat dabei keine Schutzwirkung, da Google entsprechende Seiten natürlich selbst kennt und auch deren Hash-Wert. Da ich die Sicherheits-Plugins habe, deaktiviere ich dieses Super-Tracking von Google.

Weitere Einstellungen können nur verändert werden, wenn man in Firefox als Webadresse about:config aufruft. Unterhalb der Adresszeile kann man nun einen Text eingeben und Firefox zeigt dann nur noch Einstellungen, in denen der Begriff vorkommt. Ich nehme dort gerne folgende Einstellungen vor:
  1. dom.storage.enabled wird gerne für das Tracking verwendet. Ich setze es auf false

  2. Einstellungen, die mit plugin.state. beginnen, steuern das Verhalten von Plugins wie Java, Flash. Leider werden hier auch Plugins aktiviert (Wert = 2), die (noch) nicht installiert sind, wie Facebook Video Calling oder Skype. Die setze ich dann entweder auf Nachfrage (Wert = 1) oder auf Deaktivieren (Wert = 0).

  3. Pocket ist eine neue Funktion, die über browser.pocket.oAuthConsumerKey einen eindeutigen Schlüssel mitbringt. Wer die Funktion nicht braucht, löscht den Wert und damit den Schlüssel und wird browser.pocket.enabled auf false gesetzt, ist die Funktion deaktiviert.

Leider ziehen Adobe-Produkte, die als Plug-Ins in Firefox, Seamonkey und Thunderbird eingebunden werden, ständig Schadsoftware an, so dass sie in den meisten Warnungen des Bundesamtes für Sicherheit in der IT der Flash-Player, Reader oder Adobe Air vorkommen.

Wer mit einem Webbrowser, LibreOffice oder GanttProject oder dem Finanzamt Daten über ELSTER liefert, braucht (leider) auch Java, zumindest das Java Runtime Environment (JRE), zu finden auf www.java.com. Die JRE stellt zahlreiche Funktionen bereit, die von beliebigen Programmen dann unabhängig vom Betriebssystem genutzt werden können. Soweit so praktisch. Aber natürlich haben auch Gauner Java als Tor zum Rechner entdeckt, daher habe ich Java im Browser stets deaktiviert. Das Java-Update hat bei mir noch nie funktioniert, so dass ich die Funktion auch abgeschaltet habe.

Freie Virenscanner gibt es zwar, aber nur solche, die auf Befehl jede Datei durchsuchen. Die Kaufversionen laufen ständig im Hintergrund mit und überprüfen zusätzlich jede Datei, die angefasst wird, den Internetverkehr von Browser und Email-Programm und die besten Programme haben eine Firewall, die auch die Software überwaccht, die nach Hause telefonieren möchte.

Ich selbst nutze zur Zeit G-Data Internet Security, die neben dem Virenscanner auch eine Firewall besitzt. Andere Virenscanner setzen auf die Windows-Firewall, die aber meiner Meinung nach schwer zu konfigurieren ist, und standardmäßig jedem Programm den Weg nach draußen erlaubt. Unter Windows XP ist die eingebaute Firewall keine Alternative zu einer fremden Firewall.